Wildeshausen – Von Janin Meyer. Während Ben und Kira in Windeseile auf Mamas Schoß klettern, als das Kniereiterlied beginnt, schaut Georg lieber aus dem Fenster. Auch Justus hat etwas Anderes für sich entdeckt: Er nutzt den Heizkörper als Trommel. Aber das macht nichts.
Spätestens beim nächsten Lied, das Kursleiterin Bärbel Alves gemeinsam mit Müttern und Kindern anstimmt, sind auch die beiden wieder voller Interesse dabei. Jeden Mittwoch treffen sich Eltern und Kinder zum „Musikgarten“ – ein Angebot der Musikschule des Landkreises für die ganz Kleinen in Wildeshausen.
„Die Teilnehmer sind zwischen ein und zwei Jahre alt“, erklärt Alves. Entsprechend hat sie auch ihr Programm auf ihre jüngsten Besucher abgestimmt. Bevor es ans gemeinsame Musizieren und Tanzen geht, gibt es zunächst eine Begrüßung für jedes einzelne Kind. Selbstverständlich fällt auch diese schon gesungen aus – und spätestens als die Kleinen ihre Namen hören, sind auch sie ganz gespannt auf das, was in den kommenden 45 Minuten folgt.
Neben Gesang und ersten kleinen Tänzen bietet Alves den Teilnehmern auch Rhythmusspiele an. Dabei können die Mädchen und Jungen die ersten Taktversuche unternehmen, indem sie mit ihren Händen auf ihren Beinen trommeln oder sich schon einmal an Klanghölzern und Rasseln versuchen. Und das kommt gut an. Als die Kursleiterin Letztere holt, ist die kleine Yara schon ganz aufgeregt. Mit großen Augen sieht sie die Rasseln an und klatscht vor lauter Freude in die Hände. Hannah haben es da eher die bunten Tücher angetan, die bei einem anderen Lied zum Einsatz kommen. Immer wieder versteckt sie sich unter dem dünnen Stück Stoff – um es dann mit einem lauten Lachen von ihrem Kopf zu ziehen.
Ziel ist es, durch solch spielerische Übungen die Kinder nicht nur an die Musik heranzuführen und sie dafür zu begeistern, sondern auch die motorischen Fähigkeiten zu fördern. Dabei ließe sich die Bindung der Bezugspersonen zu ihren Kindern in einer angenehmen Atmosphäre festigen, erklärt Alves. Gleichzeitig würde das gemeinsame Musizieren das angeborene Bedürfnis des Kindes fördern, mit wichtigen Bezugspersonen zu interagieren.
Mama darf helfen
Und so nutzen auch die Kinder in dieser Stunde die Chance, als es ans Tanzen geht. Schnell fassen sie sich an den Händen und laufen gemeinsam im Kreis. Wer noch nicht so gut zu Fuß ist, bekommt Hilfe von Mama oder darf auf ihrem Arm mittanzen. Das Lied rund um verschiedene Tiere wie Katze, Pferd oder Bär regt die Kleinen immer wieder dazu an, sich im Kreis zu drehen, auf der Stelle zu stampfen oder vorwärts zu laufen. Und durch die Wiederholungen wissen die etwas Älteren schnell, wann was an der Reihe ist. Die Kleineren schauen sich das Ganze währenddessen ab und versuchen, im Laufe der Zeit die Bewegungen nachzuahmen. So unterstützt das Tanzen das Erlernen neuer Bewegungsmuster.
Den Abschluss des Nachmittags bildet stets ein Abschiedslied. Auch dabei darf jedes Kind noch einmal seinen Namen hören, bevor es mit vielen neuen Eindrücken nach Hause geht.
Momentan suchen die Mitglieder der Gruppe noch ein paar Mitstreiter. „Das Alter von ein bis zwei Jahren ist nicht zwingend bindend“, sagt Alves. Ein bisschen jünger oder älter dürften die Kinder durchaus sein. „Es muss einfach passen“, betont sie mit einem Lächeln. Die Teilnehmer treffen sich jeweils mittwochs von 15.15 bis 16 Uhr in den Räumen der Musikschule zum „Musikgarten“. Wer mitmachen möchte, ist eingeladen, vorbeizukommen. Nähere Informationen zu dem Kurs gibt es bei der Musikschule unter Telefon 04431/7085381.