Es beginnt schon vergnüglich mit dem Fußweg über den Parkplatz: die Sonne strahlt, und vor der Harpstedter Kirche stehen die Mitglieder der Gruppe Wildes Blech (Bild oben) und spielen…
Nach der Begrüßung durch Pastor Schulz-Achelis und einer Intrade von G. F. Händel, die Piet Bürster, Pia Marie Kolloge, Marius Kück und Theresa Huntemann auf Trompeten und Tenorhörnern von der Empore spielten, kam gleich der erste Programm-Höhepunkt:
Unter der Leitung von Ute Klitte spielte das Jugendstreichorchester Harpstedt der MSLKO das Konzert G-Dur für Viola, Streicher und Basso Continuo von G. Ph. Telemann. Die Solistin war Dhana Lange, den Continuopart teilten sich Miriam Heinzl und Frau Albers.
Eine bravouröse Leistung sowohl von der Solistin, als auch vom Orchester, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass das gesamte Konzert gespielt wurde! Schon im vergangenen Jahr hatte die Gruppe von Frau Klitte mit kleineren Werken schön geklungen, und die Fortschritte sind unüberhörbar! Kein Wunder, bei dem Engagement aller Beteiligten, über das man hier >mehr lesen kann.
Nach einer kleinen Zugabe, dem Kingston Calypso ging es schon in die Pause, in der wiederum Wildes Blech für beste Unterhaltung sorgte.

Kammermusikalisch ging es weiter: Lina Jung, Violine, und Anna Schulz-Achelis, Klavier spielten sehr sauber Joseph Haydns „Serenade“ aus einem Streichquartett.
Es folgte Lisa Schulz-Achelis, Klavier, mit einer Arabesque von F. Burgmüller.
Die Gitarristen Michel Seyffart und Kim Schwarmann waren danach mit Stücken von Joep Wanders zu hören: Michel spielte seine Blues und Rock ’n Roll-Nummern mit Tempo und knackiger Rhythmik, und Kim ihre spanischen Stücke souverän, mit Temperament und Gefühl.
Zwischen den beiden war Miriam Heinzl solistisch am Flügel zu hören: mit „La valse d`Amélie“ gab es mal ein anderes Stück aus der bekannten Filmmusik von Y. Tiersen, sehr schön und gefühlvoll ausmusiziert.
Ute Arens spielte den ersten Satz der Sonatine C-Dur op. 36,1 von Muzio Clementi,
und danach waren Julia Staus, Violine und Hanneke Wessel, Klavier mit einem anonymen Rigaudon und einer Arie aus Mozarts Zauberflöte zu hören – sehr sauber gegeigt und akkurat begleitet.
Es folgte ein sehr spezieller, vielleicht der klanglich schönste Beitrag, vom Solisten selber für sein Instrument und Klavier arrangiert: der Posaunist Sebastian Voß spielte mit der Klavierlehrerin Hedwig Stahl, die in Harpstedt auch als Organistin der Kirche tätig ist, das Notturno aus dem „Sommernachtstraum“ von F. Mendelssohn Bartholdy, und das klang wirklich einfach toll!
Zum beeindruckenden Schluss spielte das Jugendblasorchester der MSLKO unter der Leitung von Ingo Poth Arrangements der bekanntesten Stücke aus „Herr der Ringe“ und „Piraten der Karibik“, sowie „21 guns“ von Greenday. Zum Glück keine Versionen mit „Überlänge“, und die Gruppe spielte mit vielen Klangfarben und rhythmischer Präzision.
Letztere geht zum guten Teil auf das Konto des exzellenten Schlagzeugers Christoph Wolter, der offenkundig sehr notensicher ist und Auge und Ohr für Dirigent und Mitspieler hat, klangschön und dynamisch differenziert spielt und dabei so präzise, dass es eine Freude ist! Dementsprechend durfte er in der dritten Zugabe, nach „Meet the Flintstones“ und „Big Spender“ in einem Marsch ein Solo trommeln, und dabei ist er auch noch bescheiden genug, die Sache mit Formgefühl eher kurz zu machen.
Beste Unterhaltung in der schönen Harpstedter Kirche!
Ulrich Meyer
Fotos: Pastor Schulz-Achelis