Im Jahr 2017 verdiente die Herbstserenade in der Harpstedter Christuskirche direkt mal diesen Namen. Das Konzert war wieder prall gefüllt mit bunten Beiträgen, und wurde auch vom „Ensemble Bunt“ unter der Leitung von Ute Klitte mit drei kleinen Stücken eröffnet.
Ita Tappe, Violoncello aus der Klasse Christiane Rudolph spielte danach ein Menuett von Anne Terzibaschitsch, begleitet von Musikschulleiter Rafael Jung am Flügel.
Dann spielte Léonie Sudholz mit ihrem Lehrer Ulrich Meyer an der zweiten Gitarre Solitude und Blackbird Song von Joep Wanders mit knackigem Ton und sehr sicher.
Zurück ging es zu den Streichinstrumenten: zwei Triostücke von Fritz Andersen wurden sehr sauber interpretiert von Clara Meyer-Nicolaus, Emma Maurer, Violine und ihrer Lehrerin Ute Klitte an der Viola.
Als Intermezzo spielte zunächst Kevork Qahvedjian, Gitarre mit agogisch schön gestalteten Übergängen und Vibrato auf den langen Noten Sueño, danach sein Gruppenpartner Johannes Henkensiefken Guitarra Morena mit unterschiedlichen Tremolovarianten, und schließlich beide zusammen das Duo „Doble“ von Joep Wanders, wobei auch das Duo mit allen schwierigen Rhythmen gut gelang.
Danach kam wieder Clara Meyer-Nicolaus zum Zuge, die jetzt mit Kevin Brauer aus der Klasse Thomas Milowski als Begleiter an der Gitarre eine dreisätzige Sonate von Nicolò Paganini mit viel Temperament und Ausdruck spielte, eine sehr schöne kammermusikalische Leistung von beiden!
Tom Pössel, Trompete spielte am Flügel wieder von Herrn Jung unterstützt den ersten Satz einer Sonate von Jean Baptiste Loeillet, und er spielte diese barocke Komposition mit schönem, sanften Ton, beweglich in den Läufen und dem obligaten Schlusstriller.
Luca Ziemann, der von Wilhelm Hofmann unterrichtet wird, spielte mit ausgesprochener Ruhe und viel Gefühl für Timing auch in den Pausen wunderschön das Notturno op. 54,4 von Edvard Grieg auf dem Flügel, bevor es in die Pause ging, die traditionsgemäß von Ingo Poths Gruppe Wildes Blech kurzweilig mit drei fetzigen Stücken gestaltet wurde.
Nach der Pause kam das Kinderblasorchester der Musikschule auf die Bühne und spielte die Stücke „Fünf kleine Fische“ und „Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren“.
Schon beim Einstimmen der Instrumente gibt es viel zu lachen, und die sehr jungen Musiker fühlen sich unter der Leitung von Ingo Poth sichtlich wohl.
Das mit Fingerstyle-Elementen durchsetzte Clapping Hands von Fabian Payr und den Oasis-Hit Wonderwall in einer Bearbeitung für zwei Gitarren spielten Michel Seyffart und U. Meyer, bevor noch einmal Clara Meyer-Nicolaus auf die Bühne kam: Sie spielte mit Friederike Schoo und Emma Maurer, Violine, Lehrerin Ute Klitte, Viola, und Kevin Brauer an der Stahlsaitengitarre zwei folkloristische Stücke aus Südamerika, die sehr schön klangen.
Ein Höhepunkt war zweifellos der Hallelujah Drive von Chris Hazell, den das BlechBläserensemble der Musikschule klanglich überzeugend und sehr rhythmisch darbot.
Marius Kück spielte mit seinem Lehrer Ingo Poth die bekannte Badinerie von J.S. Bach auf zwei Baritonen. Das war klanglich ungewohnt, mächtig tief, aber gekonnt.
Zum guten Schluss die größte Besetzung des Abends mit einem sehr ambitioniertem Arrangement: Das Jugendblasorchester der Musikschule spielte den langen Titel „Music“ von John Miles mit sattem Sound.
Nach einem schönen Konzert eilte man nach Hause, um sich über das Wahlergebnis zu informieren. Die Musik davor war auf alle Fälle gut!
Ulrich Meyer