Wiederum bei prächtigem Sommerwetter fand am 25. September 2016 in der Harpstedter Christuskirche die Herbstserenade der MSLKO statt. Der Musikschulleiter Rafael Jung führte souverän durch das Programm und kündigte zuerst das Jugendstreichensemble unter der Leitung von Ute Klitte an, das mit Samba Sombrero von Anja Elsholz eröffnete. Mit In Dreams aus „Herr der Ringe“ von Howard Shore ging es romantisch weiter, bevor Eleanor Rigby von Paul McCartney in einer Version mit unerbittlichem Cajonbeat gespielt wurde, und Morning has broken, ein Traditional, das Cat Stevens mal berühmt gemacht hat schloss das Set ab. Die schönen Bearbeitungen der letzten drei Stücke stammen von Frau Klitte selbst.Danach spielte Theresa Eiskamp am Flügel den Procul Harum-Hit „A whiter shade of pale“ wirklich wunderschön, gefühlvoll und mit dynamischen Abstufungen, die das Stück wirklich vokal wirken ließen. Natürlich konnte man dabei auch feststellen, dass eine gute und interessante Komposition eben auch Gelegenheit gibt, differenziert zu spielen.
Michel Seyffart spielte mit seinem Lehrer auf zwei Gitarren eine Salsa von Joep Wanders und eine nicht mehr einfache Version von „He’s a pirate“ von Klaus Badelt.
Als letztes Stück vor der Pause spielte Anton Bovensmann an der Orgel Präludium, Fuge und Chaconne C-Dur von Dietrich Buxtehude. Das klang lebhaft, virtuos und sehr gekonnt!
Nach der Pause, in der man sich in Harpstedt bekanntlich mit Saft und Wein stärken kann, begann das Kinderblasorchester unter der Leitung von Ingo Poth mit „Hedwig’s Theme“ aus „Harry Potter“, und danach gab es die Titelmusik aus „Michel aus Lönneberga“. Jannis Seyffart unterstützte am Cajon.

Am Flügel spielte Anton Bovensmann danach sechs rumänische Volkstänze von Béla Bartók und zeigte dabei Gespür für verschiedensten Ausdruck: von verträumtem Pianissimo bis zu laut stampfenden, für westliche Ohren durchaus ungewohnten Rhythmen enthalten die Stücke unterschiedlichste Charaktere, die Anton wunderbar ausspielte.
Die Suite „Gullivers Reisen“ von G. Ph. Telemann für zwei Violinen spielten Clara Meyer-Nicolaus und ihre Lehrerin Ute Klitte. Sehr sauber und klangschön und mit einer ordentlichen Portion Humor, die den Stücken angemessen ist.
Zum Abschluss gab es „Alice in Wonderland“ von Danny Elfman mit dem Jugendblasorchester, und dann als angekündigte Zugabe den „Pinguintanz“.
Dabei postierte sich ein Teil der Gruppe im Kirchengang, und der andere Teil führte eine hochkomplexe, an die Echternacher Springprozession erinnernde, aber weniger ernst gemeinte Polonaise an, der sich mehr und mehr mutige Teile des Publikums anschlossen. Ein gelungener Abschluss eines schönen Konzertes!

Bilder: Rafael Jung
Ulrich Meyer