von Karsten Kolloge, NWZ Online
Harpstedt Der Eimer voller Haribo-Tüten neben dem Klavier und die niedrig eingestellten Notenständer deuteten es schon an: Im Musikraum der Harpstedter Grundschule sollte es am späten Freitagnachmittag ein Klassenvorspielen geben. Für die Musikschule des Landkreises Oldenburg als Veranstalterin eigentlich Routine – und doch Premiere: Erstmals fand das kleine Konzert im neuen Unterrichtsraum der Musikschule statt.
Mehrere Jahrzehnte hatte der Unterricht der Musikschule in der Delmeschule stattgefunden. Die habe „eine etwas versteckte Lage“, meinte Geschäftsführer Rafael Jung rückblickend. Hinzu kam, dass es vom Schulhof aus mitunter Störungen gab – durch Kinder, die an die Scheiben klopften.
Das ist im neuen Domizil über der Samtgemeindebücherei nicht mehr möglich. Der Raum sei „eine deutliche Verbesserung“, freute sich Jung. Als positiv bewertete er, dass die Musikschule jetzt in der Harpstedter Grundschule zu Gast ist – mit der man ohnehin beim Gitarrenunterricht kooperiere.
Im Musikraum bietet die Musikschule Unterricht mit Violine und am Klavier an. Bei entsprechender Nachfrage könne das Angebot auf weitere Instrumente erweitert werden, betonte Jung. Fest stehe: Im Anschluss an die Grundschulkooperation wird der Gitarrenunterricht in den Nachmittagsbereich ausgebaut.
Darüber hinaus kooperiert die Musikschule mit den Kindergärten in Groß Ippener und in Prinzhöfte. In beiden Häusern bietet sie das Projekt „Wir machen die Musik“ an.
Beim Vorspielen am Freitag zeigten die Schüler der Violinklasse von Ute Klitte und der Klavierklasse von Hedwig Stahl, was sie gelernt haben. Den Anfang machte die Jüngste, die sechsjährige Geigenschülerin Klea. Spielerisch ging’s weiter – zum Beispiel mit dem „Geburtstagslied“, bei dem Dominik Erbe, Celina Preis und Tjarda Evers mit der Geige mal die wilde Jagd einen Berg hinunter, mal das Schnaufen einer Dampflok nachahmten.
Darüber hinaus wirkten Lea Jerebic, Chiara Stolle, Finja Swyter, Emma Beckmann (alle Klavier) sowie Milla Meyer, Talea Brammer, Christopher Schütte und Emma Maurer (alle Geige) mit, die zum Beispiel mit Mozarts Bourlesq, dem Marokkanischen Tanz von Holzer-Rhomberg oder „Ivans Lied“ von Khatchaturian beeindruckten.
Emma Maurer, so erklärte Ute Klitte, sei schon seit mehreren Jahren dabei. „Es macht Spaß, mit ihr zusammen zu spielen“, so ihr ganz persönliches Fazit nach dem gemeinsamen Andante und Allegro von Jonathan Shipley.